Wir, 46 Brühler und Pulheimer Schüler und Schülerinnen, brachen am Morgen des 13.März für eine Woche nach Frankreich, genauer gesagt nach Sceaux, Brühls Partnerstadt, auf.
Wir, die Schüler des MEGs, stiegen also an jenem Dienstag, in Begleitung von Frau Lorenzen und Frau May, in den schon mit Pulheimern gefüllten Reisebus und schon ging's los ins Land der Croissants und Baguettes.
Einige kannten ihre "corres", also ihre Austauschschüler, schon vom letztjährigen Gegenbesuch der Franzosen in Brühl. Wir anderen waren sozusagen "Neulinge" und dementsprechend aufgeregt, als es losging.
Als wir um 17 Uhr endlich ankamen, wurden wir schon erwartet. Auf dem Parkplatz ging es dann etwas chaotisch zu, bis jeder seinen französischen Austauschschüler gefunden hatte. Doch schließlich ging es, nach der Verteilung der Stundenpläne für den nächsten Tag, zu den Wohnungen unserer "corres", die uns nun für fast eine Woche als Zuhause dienen sollten. Den restlichen Tag verbrachten wir in den Familien und lernten uns kennen.
Am folgenden Mittwoch begannen wir mit einem Besuch unserer Partnerschule, des Lycée Lakanal (entspricht dem Gymnasium ab Klasse 10/11), bei dem wir im Zweiergespann, das immer aus einem Pulheimer und einem Brühler bestand, französische Schulluft schnupperten. Dabei bekamen wir die Unterschiede unserer beiden Schulsysteme, wie die langen Schultage (bis 17 Uhr!) und die Strenge der französischen Lehrer hautnah mit, was uns erkennen ließ, dass wir es hier in Deutschland ziemlich gut haben. Um zwölf Uhr verließen wir das riesige Lycée Lakanal vorzeitig und unternahmen danach etwas mit unseren "corres".
Die nächsten beiden Tage verbrachten wir "unter uns", zusammen mit den Pulheimer Schülern, unseren Lehrerinnen und drei französischen Lehrerinnen.
Am Donnerstag sahen wir vormittags einige kulturell und historisch interessante Plätze in Paris. Dazu gehörte unter anderem der Boulevard Saint Michel, der der Pariser Studententreffpunkt ist, das Centre Pompidou (Museum für moderne Kunst), die Conciergerie, die zur Zeit der Revolution ein Gefängnis war, das Rathaus von Paris und natürlich Notre Dame. Danach stand ein Besuch des Louvre auf dem Programm. Wir sahen die weltberühmte Mona Lisa und waren verwundert, dass das Gemälde viel kleiner ist als man es sich von Bildern her vorstellt, und auch andere berühmte Kunstwerke wie die Skulptur der Venus von Milo. Um circa 17 Uhr kehrten wir, vom Laufen und den vielen Eindrücken erschöpft, nach Sceaux zurück. Der Abend stand wie immer zur freien Verfügung.
Der folgende Tag begann, wie der vorhergegangene mit einer Bahnfahrt, die dieses Mal um einiges länger war, da es ins etwas weiter entfernte Versailles ging, um dort das imposante, ehemalige Schloss der französischen Könige zu besichtigen. Unser Schloss Augustusburg wurde Versailles nachempfunden, was natürlich nicht heißt, dass man die beiden Schlösser in Größe und Prunk vergleichen kann. Versailles und seine Parkanlage sind in der Tat noch viel prunkvoller und eindruckvoller als Augustusburg. Wir machten auch einen Rundgang durch die Gärten. Hier, wie auch im Schloss wussten zwei französische Lehrerinnen, die uns begleiteten, viel Interessantes zu berichten.
Das Wochenende verbrachten wir je nach Planung unserer Gastfamilien. Viele lernten in dieser Zeit den Eiffelturm und Paris näher kennen und unternahmen etwas mit ihren "corres". Leider mussten wir am Sonntag auch schon wieder Koffer packen, denn wir wollten am Montagmorgen früh losfahren.
Um acht Uhr früh brachen wir auf, nachdem wir uns vor dem Schlösschen von Sceaux voneinander verabschiedet hatten und verließen die Stadt um viele Erfahrungen reicher.
Dieser Austausch hat uns allen etwas gebracht: Viel Spaß, Kontakte mit der alltäglichen französischen Sprache, die unseren Wortschatz um einige Vokabeln bereicherten und ganz unterschiedliche, individuelle, aber auch ungewöhnliche Erlebnisse, die dafür sorgen werden, dass uns diese Reise noch lange in Erinnerung bleiben wird.