LE HAVRE – AUSTAUSCH der Stufen 7 und 8 2014


Tag1:
Um 7 Uhr 40 ging es vor dem MEG los mit unserem sehr netten Busfahrer Thomas und seiner Begleiterin Ulla, die den Bus ebenfalls lenken durfte. Nach 585 km erreichten wir um 16 Uhr die Rue Arquis in Le Havre. Als wir in die Zielstraße einfuhren, begrüßte uns bereits im Bus ein riesengroßes, buntes HERZLICH WILLKOMMEN, welches die Schüler des Collège René Descartes in die Fenster ihrer Schule geklebt hatten. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Direktorin Frau Cheraga und den stellvertretenden Direktor Herrn Le Gal wurden die Schülerinnen und Schüler in die Familien entlassen.

Tag 2:
Am nächsten Morgen nahmen wir zunächst alle nach einem kurzen Schulrundgang an zwei Stunden Unterricht teil – darunter Trommel-AG, Deutsch-, Bio- und Geschichtsunterricht und besuchten die Bibliothek, das CDI. Anschließend fand in der Schulmensa die offizielle Begrüßung durch Frau Cheraga und ihren Stellvertreter statt. Frau Cheraga übermittelte den Wunsch der Familien und der Schulleitung, dass sich alle deutschen Gäste wohlfühlen mögen und versicherte, dass alle gastgebenden Familien im Rahmen ihrer Möglichkeiten dafür sorgen wollten.
Bevor wir zur Essensausgabe durften, musste jeder Schüler sich die Hände waschen – das sollte bei uns auch eingeführt werden! Dann wurde uns ein leckeres Mittagessen serviert, welches aus Pommes Frites, Frikadelle oder wahlweise zwei Spiegeleiern, frischem Salat, Baguette, Nachtisch und als Getränk Wasser bestand.
Den Nachmittag verbrachten wir mit unseren corres bei einer Führung durch die Stadt Le Havre. Diese fand teils auf Französisch, aber überwiegend auf Deutsch statt und begann mit einem Besuch des 90 Meter hohen Rathausturms. Von dort hatten wir einen eindrucksvollen Blick über das Hafengelände und das Hinterland von Le Havre. Es gab einige Ausführungen über die Zerstörung der Stadt durch die englische Luftwaffe im September 1944 und den Wiederaufbau durch den belgischen Architekten Auguste Perret mit seinem 80-köpfigen Team. Die Menschen waren ohne Unterkunft, der Wiederaufbau musste schnell vonstatten gehen und Perret war bekannt dafür, sich des Baustoffs Beton zu bedienen, weil sich Betonfertigteile schnell vorfertigen ließen. Das Grau des Betons erhielt durch Zumischung von Farbpigmenten – je nach Sonneneinstrahlung – einen beige- bzw. altrosé-farbenen Touch und durch Einfügung von verschieden großen und farbigen Kieseln gelang eine durchaus ansprechende Gestaltung der neuen Stadt Le Havre. Im Rahmen des Wiederaufbaus wurde auch das Wahrzeichen der Stadt, das heute mit 110 Meter höchste Gebäude der Stadt, die Kirche Saint Joseph –ebenfalls von Auguste Perret – errichtet.

Tag 3:
Den nächsten Tag verbrachten wir ohne unsere corres. Nach einem kurzen Gang in das Sumpfgebiet vor der Pont-de-Normandie überquerten wir diese eindrucksvolle Brücke über die Seine-Mündung in den Atlantik. Nach 2 km hatten wir die andere Seite erreicht und unser Bus brachte uns nach Honfleur, einem pittoresken kleinen Städtchen, wo wir Zeit hatten am Hafen, vor der mittelalterlichen Häuserfront und in den engen Gassen eine Stunde herumzulaufen, Andenken zu kaufen und unseren Mittagssnack einzunehmen. Nach der Rückkehr trafen wir uns mit unseren corres in der Sporthalle der Schule zum Handballspielen, bevor wir den Abend in unseren Gastfamilien ausklingen ließen.

Tag 4:
Da für den Rückreisetag Regen vorhergesagt wurde, beschlossen wir, den Ausflug zu den berühmten Felsen von Etretat, ca. 25 km nordwestlich von Le Havre bereits am Samstagmorgen zu unternehmen. Da wir genug Platz im Bus hatten, konnten unsere corres uns begleiten. Es stellte sich heraus, dass es eine prima Entscheidung war, denn der Himmel war blau und die Sonne schien, so dass wir auf die Klippen wandern und von dort phantastische Bilder machen konnten. Nach einem Snack, den jeder in seiner eigenen Familie einnahm, waren am Nachmittag 7 Bowlingbahnen in einem großen Bowling-Center für uns reserviert. Wer wollte, konnte dort auch Kicker spielen. Den Rest des Tages und den Abend gestalteten die einzelnen Familien dann individuell.

Tag 5:
Um 7:45 Uhr am Sonntagmorgen trafen wir uns dann zur Abfahrt an der Schule und wurden von den Gastfamilien, der Direktorin und ihrem Stellvertreter herzlich verabschiedet. Um 16 Uhr wurden wir dann, etwas müde, aber voller neuer Eindrücke, vor dem MEG von unseren eigenen Familien begrüßt. Die Feedbackrunde nach der Rückkehr ergab, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer neben dem ansprechenden, nicht zu überladenen offiziellen Programm viel über die kulturellen Unterschiede zwischen dem deutschen und französischen Alltagsleben, sowie die unterschiedlichen Lebensumstände in einer Hafenstadt und unserer beschaulichen Kleinstadt Brühl erfahren haben.
Der allgemeine Tenor ergab ein überwiegend positives Feedback und die Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen mit den französischen corres in Brühl.

Iris May