Von beklemmender Aktualität - Kritik von Hanna Styrie in der Kölner Rundschau vom 09.06.2009


Die Theater-AG des Max-Ernst-Gymnasiums griff mit ihrer neuen Inszenierung ein brisantes Thema auf: "Die Heilige Johanna der Schlachthöfe" ist ein Stück zur globalen Finanzkrise - und hat bereits 80 Jahre auf dem Buckel ...

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http://www.rundschau-online.de/jkr/artikel.jsp?id=1238775232479

 

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern, liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Freunde des Max-Ernst-Gymnasiums.
Es ist wieder einmal so weit, die Theater-AG lädt Euch / Sie zu ihrer neuen Inszenierung ein:

Die heilige Johanna der Schlachthöfe
von Bertolt Brecht

Angeregt durch das Verhalten einiger Vorstände von Banken und einiger "Wirtschaftskapitäne" in der augenblicklichen Finanzkrise probt die Theater-AG des Max-Ernst-Gymnasiums zur Zeit "Die heilige Johanna der Schlachthöfe" von Bertolt Brecht. Die Handlung spielt zur Zeit der großen Depression in den USA 1929/30, und die Parallelitäten zur augenblicklichen Situation sind verblüffend. Von seinen New Yorker Börsenfreunden beraten verkauft Chicagos Fleischkönig Pierpont Mauler seine Fabrik an seinen Kompagnon unter der Bedingung, den Bankrott seines gefährlichsten Konkurrenten herbeizuführen. Johanna Dark, ein Leutnant der Heilsarmee, die hier die "schwarzen Hüte" heißen, kann das wachsende Elend der Streikenden, Ausgesperrten und Arbeitslosen nicht mehr ansehen und wendet sich an Mauler. Dieser will ihr klar machen, dass die Armen durch ihre Schlechtigkeit ihr Unglück selbst verschulden, Johanna aber erkennt den Grund für diese Schlechtigkeit: die Armut. Sie geht nun an die Börsen, und dort wird deutlich: Spekulationen und bewusst herbeigeführte Monopolstellungen vergrößern die Not in kurzer Zeit. Johanna ergreift nun Partei für die Streikenden, will bei der Organisation des Generalstreiks helfen, doch weil sie gegen Gewalt ist, verrät sie die Streikenden, der Streik wird niedergeschlagen, Sieger ist Mauler. Johanna erkennt ihre Fehler und bricht zusammen, aber um sie mundtot zu machen, bevor sie gefährlich werden kann, beschließen die Industriellen, sie als Märtyrerin der Mildtätigkeit heilig sprechen zu lassen. Ihr Schrei "Es hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht, und es helfen nur Menschen, wo Menschen sind" geht unter in einem Furioso von Lobreden, Gesang und Musik. Hintergrundfolie für die Handlung ist Schillers "Jungfrau von Orleans", hinzu kommen Elemente des klassischen griechischen Theaters.
Die Schülerinnen und Schüler, die viel Freizeit in das Projekt investiert haben, freuen sich auf Ihren Besuch!
Regie führen der Deutschlehrer Freimut Eschner und die Schauspielerin Perpetua Keller, eine ehemalige Schülerin des Max-Ernst-Gymnasiums.
Premiere: 08.06.09, 19.30 Uhr, Aula des Max-Emst-Gymnasiums Brühl, Rodderweg 66
Weitere Aufführungen: 09. und 10.06. jeweils 19.30 Uhr, Aula des MEG
Eintritt: € 3,-/5,-