Das Schicksal mische die Karten, aber der Mensch spiele, bemerkt Arthur Schopenhauer einmal in seinen Aphorismen. Wie erfolgreich dieses Spiel sein kann, dass man dem blinden Schicksal den Willen und die Liebe erfolgreich entgegensetzen kann, zeigte der WPII-Kurs Deutsch-Kunst des Max-Ernst-Gymnasiums in seinem Theater-Spiel vergangenen Donnerstag und Freitag. Vor einem liebevoll gestalteten Bühnenbild (künstlerische Leitung Frau Hagenkort) entspann sich das Drama (dramaturgische Leitung Frau Kühn mit Unterstützung von Herrn Eschner) des jungen Menschen, der zwischen Traum und oft schicksalhafter Wirklichkeit seinen Weg ins Leben sucht. Die fünfzehnjährige Laura, entnervt und traurig über all die fernen oder fehlenden Freunde und die ständigen Wohnortwechsel, die der Beruf des Vaters nach sich zieht, wehrt sich schließlich gegen das Schicksal. Und dem schüchternen Marvin gelingt es schließlich doch, seinem Schwarm Sophie seine Gefühle zu zeigen. Das Schicksal ist immer anwesend, verkörpert durch ganz in weiß gekleidete Begleiter der Akteure, versucht zu lenken, zu manipulieren, Absichten und Denken der Jugendlichen zu bestimmen. Damit tun sich die Begleiter aber schwer, denn sie haben es mit fühlenden und selbst denkenden Menschen zu tun, die ihren Eigensinn entwickeln und ihren Träumen folgen wollen. Und was vermag schon das Schicksal gegen die Liebe? Waren die Begleiter in unschuldigem Weiß kostümiert, weil das Schicksal schließlich ohnmächtig, unschuldig bleiben musste bei solchen Gegenspielern?

Das klingt alles ernst und bedeutsam, und das ist es ja auch, aber die Umsetzung auf der Bühne war von dem notwendigen Schuss Humor geprägt. Viele Lacher in Publikum quittierten die tragikomischen Situationen, in denen die Helden des Stücks immer wieder mit den Widrigkeiten des Alltags kämpfen mussten. So sorgte die Eitelkeit der drei Basketballer Benjamin, Nick und Ray für Heiterkeit, als sie sich für die weiblichen Zuschauerinnen des Basketballspiels mit Haarspray stylen, die dann wieder im Kontrast zu den Nöten eines der Jungen steht, der vor Aufregung die Toilette nicht verlassen kann, während seine Kameraden zum Aufbruch drängen – was ihn natürlich noch nervöser macht. So standen neben anrührenden Szenen immer wieder komische und machten den Abend für die Zuschauer zu einem ernsthaften, aber humorvollen Erlebnis. Dafür und sicher auch für ein gelungenes Bühnenbild wurden beide Aufführungen mit viel Applaus belohnt.