Am 8.6.2016 ist der Junior-Ingenieur-Akademie (JIA) Kurs der Klassen 8 von Herrn Dr. Müller zu Besuch in der Erich Kästner Realschule gewesen. Zunächst wurden wir von der Schulleiterin Frau Müller-Costard freundlich begrüßt. Anschließend wurde uns anhand einer PowerPoint Präsentation von Herrn Bergerhausen, dem leitenden Ingenieur der Geothermie Anlage, die Funktionsweise des Wärmetauschers und der eigentlichen Geothermie-Bauteile erläutert. Dabei wurden uns Fotos vom Bau der Anlage im Jahr 2009 gezeigt. Außerdem wurde uns das Prinzip der Anlage erörtert. Unter Geothermie versteht man drei verschiedene Methoden: Bei der ersten Methode sammeln Erdkollektoren in ca. 1,5 Metern Tiefe Erdwärme, welche durch Sonneneinstrahlung erzeugt wird. Diese Methode ist nicht sonderlich effizient, da sie sehr Temperatur abhängig und Raum einnehmend ist. So braucht man etwa das Doppelte der Fläche, die beheizt werden soll, als Fläche für die unterirdischen Kollektoren! Die zweite Methode der Geothermie ist die Grundwasser-Geothermie. Bei dieser Methode wird mithilfe von Grundwasser, welches durch die Tiefenwärme der Erde erwärmt wurde, Wärme gewonnen. Die letzte und in diesem Fall realisierte Methode bezeichnet man als sogenannte Tiefbohr-Geothermie. Dafür wurden Löcher mit einer Tiefe von ca. 150 m und einem Durchmesser von ca. 12 cm in die Erde gebohrt. In ein Loch werden Rohre eingelassen, die immer zu zweit unten mit einem Gewicht, welches auch als Halterung dient, verbunden sind. In den Rohren zirkuliert ein spezielles Medium zur Wärmeaufnahme. Die Löcher werden anschließend mit sehr flüssigem Beton verfüllt. Diese Methode ist besonders effizient, da sie wenig Platz benötigt und nicht von der Außentemperatur beeinflusst wird. Zusätzlich wurde uns der Wärmetauscher erklärt, dieser presst das erwärmte Medium auf ein kleineres Volumen, wodurch die Temperatur auf ca. 55 °C ansteigt. Damit können dann z.B. die Heizung oder Brauchwasser gespeist werden. Ein wichtiger Bestandteil des Wärmetauschers ist der Verdichter, welche für die Kompression verantwortlich ist. Nach dem Vortrag durften wir die Geothermie-Anlage dann auch besichtigen. Herr Bergerhausen erläuterte vor Ort nochmal die einzelnen Funktionen. Zum Schluss war noch Zeit für Fragen. Eine unserer Fragen lautete, wie lange eine Geothermie-Anlage hält: ca. 30 Jahre! Allerdings kommt man, falls ein defekt auftritt, nicht mehr an die Rohre heran und kann sie darum nicht reparieren, d.h. man muss dann diesen Teil der Anlage stilllegen.

Zusammenfassend war es ein äußerst interessanter und spannender Ausflug, bei der wir aus erster Hand eine umweltfreundliche, emissionsfreie und geräuschlose Technik zur Erzeugung von Energie durch regenerative Quellen kennengelernt haben, die es unserer Meinung nach noch viel zu selten gibt. Bleibt noch eine Frage offen:

Wann kommt die Geothermie zu uns ans MEG?

von:

Kai Reske, Kay Odermatt, Alexander Demakov, Joshua Wirtz & Yannik Schmitz (Grafik)